Thread Schon jetzt an Perl 6 denken (41 answers)
Opened by Gast at 2008-12-12 20:52

murphy
 2008-12-14 04:09
#117218 #117218
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Gast+2008-12-13 21:34:48--
[...] Aktuell halte ich Factor (http://factorcode.org/) und F# bzw. auch Haskell für einen Blick wert, wenn man über den Tellerrand schauen möchte.


Factor finde ich auch ganz nett, vor allem wegen seines Objektmodelles. Etwas ähnliches habe ich auch mal zum Spaß in Scheme nachgebaut ;-) [1]

Quote
[...] ein interaktiver Interpreter und Introspektion sind schon schöne Werkzeuge beim entwickeln. Wobei murphy jetzt darauf hinweisen darf, das REPL bei Scheme schon lange normal ist.


Ja, so eine interaktive Kommandozeile ist schon praktisch – sowohl zum schnellen Testen als auch zum Beispiel zur Kontrolle von Serverprozessen. Es ist etwas Schade, dass der Perlinterpreter das nicht hat, denn eigentlich dürfte es nicht allzu schwer einzubauen sein.

Weiß jemand ob Perl 6 eine REPL bekommen soll?

LanX-+2008-12-13 22:19:09--
[...] BTW: Kann man davon ausgehen das Haskell alles kann was LISP kann, ohne dass die Klammer-Tasten brüchig werden?


Klar, beide Sprachen sind turingvollständig, also prinzipiell äquivalent ;-)

Ich würde sagen, die größten Unterschiede neben der Syntax sind, dass Haskell tatsächlich pur funktional ist und alle Seiteneffekte, wie zum Beispiel I/O, in Monaden gekapselt werden müssen, während Lisp Seiteneffekte in klassischer Form kennt, sowie dass die großen Lispdialekte (Common Lisp und Scheme) standardmäßig eager evaluation benutzen und Haskell lazy evaluation, was für eine pur funktionale Sprache natürlich nur folgerichtig ist und schließlich dass Haskell statisch und stark typisiert ist, während Lisp im allgemeinen dynamisch typisiert ist.

Da ich bisher nur ein einziges statisches Typensystem gesehen habe, bei dem ich nicht ganz schnell an die Grenzen der Ausdrucksmöglichkeiten gestoßen bin [2], tendiere ich dazu, dynamische Typisierung trotz der Laufzeitkosten lieber zu mögen. Und auch wenn ich versuche, mit wenig Mutationen zu programmieren, finde ich es doch praktisch auch gelegentlich mal Variablenzuweisungen verwenden zu können, weshalb ich ein Lisp einer pur funktionalen Sprache vorziehe. Auch diese beiden Punkte sind aber ganz klar Geschmacksfragen.

[1] modds
[2] damit meine ich das von Scala
When C++ is your hammer, every problem looks like your thumb.

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