Du sagst, dass eine allgemeine Regel "Du sollst nicht töten" oder "Du sollst nicht stehlen" schwachsinnig ist, weil es Ausnahmen gibt (Notwehr,
hungernde Kinder), die damit nicht so abgedeckt sind/sein können?

Auch wenn ich mir einbilde, Deine Argumentation verstanden zu haben, kann ich Deiner Schlußfolgerung nach wie vor nicht folgen.

Du hast das Gebot "Du sollst nicht stehlen" als schwachsinnig deklariert und einen Sonderfall (konkretisiert) aufgeführt (Stehlen, weil die eigenen Kinder hungern), mit dem man das nachvollziehen könnte. Ich habe diesen Sonderfall weiter konkretisiert, in dem ich schrieb, dass einer ohne Brot bei jemanden mit fast genausowenig Brot klaute. Ich bin der Meinung, dass ich Deine Argumentationskette nur aufgegriffen und fortgeführt habe.
"Richtiger" ist dadurch weder deine, noch meine Aussage.

Von der Formulierung mögen die 10 Gebote (vielleicht) nicht zur heutigen Zeit passen, aber:
- Wann sind sie definiert worden?
- Vor welchem Hintergrund/In welchem System sind sie entstanden?

Was ist so schlimm daran, sich an Leitsätze für das "normale" Leben zu halten?
- Du sollst nicht töten. Man geht eben nicht zum Nachbarn und erschlägt diesen, nur weil man Lust darauf hat.
- Du sollst nicht stehlen. Man geht auch nicht zum anderen Nachbarn und klaut ihm seine Gartenmöbel, weil man sie schön findet und gerne hätte.

Das sind aber Punkte, die das "normale" Leben in "normalen" Situationen betrachten.
Ich sehe es genauso wie Du, dass eine Tötung in Notwehr (menschlich) anders zu betrachten ist als eine Tötung mit voller Absicht.
Ein Brotdiebstahl in einem Supermarkt, weil die Kinder hungern, ist ebenso anders zu betrachten als eben ein Diebstahl bei einem anderen, dessen Kinder ebenfalls hungern.

Diese Leitsätze aber aufgrund von besonderen Extremsituationen abzulehnen und als schwachsinnig zu bezeichnen, ist in meinen Augen nicht richtig.