Thread Kiez Kollege
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Opened by [E|B] at 2004-06-25 22:48
Es ist ein Roman. Baxter ist einer der bekanntesten wissenschaftlich orientierten SF-Autoren. Die ersten ca. 600 Seiten beschäftigen sich mit der Vergangenheit, von den ersten Vorfahren die das Aussterben der Dinosaurier miterlebten, über die verschiedenen Entwicklungsstufen bis heute. Die letzten ca. 200 Seiten sind ein Ausblick auf eine mögliche Zukunft.
Ich fand den Teil der sich mit der Vergangenheit beschäftigt am meisten interessant, weil er einen Einblick in diese Entwicklung bietet, der nicht so trocken ist wie in einem reinen Sachbuch. Denoch ist es wissenschaftlich fundiert, soweit das möglich war. Ich kann es empfehlen, weil es mir ein anderes Verstehen und Empfinden dieser Thematik ermöglicht hat. Dinge die mir völlig trivial vorkammen, wie der Schritt vom Wald- zum Steppenbewohner waren enorm bedeutend - ohne das mir das jemals bewusst war. Die Evolution ist ein riesiger Entscheidungsbaum. Anpassen oder untergehen ist die Devise. Aber nicht jede Anpassung ist die richtige, auch wenn sie funktioniert. Als Beispiel könnte man den Koalabären aufführen. Dieser ist von einer einzigen Nahrungsquelle abhängig, die ihm aber keiner streitig macht, da sie wenig nährstoffreich ist und für normale Lebewesen giftig. Wegen des geringen Energiegehaltes seiner Nahrung schläft der Koala die meiste Zeit des Tages. Der Koala ist komplett von der Eukalyptuspflanze abhängig. Als evolutionär sehr erfolgreiche Konzepte kann man Haie und Krokodile betrachten. Diese existieren seit Jahrmillionen nahezu unverändert am Ende einer Nahrungskette. Ob der Mensch mit seiner Intelligenz ein erfolgreiches Konzept ist bleibt abzuwarten. Wenn er es schafft sich und seine Umwelt nicht innerhalb der nächsten Jahrhunderte auszulöschen, wird man diese Frage mit "Ja" beantworten können. |