Thread Programmiersprachen-Magazine im Web nur für Männer? (74 answers)
Opened by GwenDragon at 2012-07-16 10:28

Linuxer
 2012-07-16 23:32
#159887 #159887
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HausmeisterIn

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In englischsprachigen Büchern bin ich das erste Mal diesbezüglich irritiert gewesen.
Lange Zeit war ich es gewohnt, dass bei Beispielen ein "he" verwendet worden ist. Irgendwann tauchte dann ein "she" auf, und ich suchte den Ursprung im vorstehenden Text, wo denn der Geschlechtswechsel stattgefunden hatte, fand ihn aber nicht. Bis mir langsam dämmerte, dass hier wohl auch der Versuch stattfand, sich von der vorherrschenden "Mannes-Rolle" zu entfernen.

Ich habe auch schon drüber gegrübelt, wie ich es fände, wenn ich allgemein einen deutschen Text lesen würde, und dort statt vom "Benutzer" eben nur von der "Benutzerin" die Rede wäre (oder wenn ich ihn so schreiben würde, wenn ich einen schreiben würde). Ganz klar, wäre das wohl sehr ungewohnt und sagen wir mal, mindestens seltsam (oder irritierend, wie im vorigen Absatz geschrieben).
Ich denke, von daher kann ich schwer sagen, dass es mir egal wäre, wenn ich nur noch die weibliche Form lesen würde.

An "prominenten Stellen" (wie pq es schön ausdrückte) finde ich es auf jeden Fall gut, wenn es "neutraler" ("für Entwickler" ) oder "umfassender" ("für EntwicklerInnen") formuliert ist.

Aber wie vor ein paar Stunden schon von mir geschrieben, frage ich mich, wie weit man das treiben sollte.
Wenn ich in Texten immer wieder die Langform "Entwicklerinnen und Entwickler" lesen müsste, würde mich das wahrscheinlich regelmäßig aus dem Lesefluss reissen. Das kürzere "EntwicklerInnen" würde mir zwar wohl den Lesefluss erhalten können, aber ich muss gestehen, dass ich diese Schreibweise nicht schön finde; ein kurzes Stolpern wäre wohl immer noch vorhanden.

Zur reinen Fußnote soll auch niemand degradiert werden.

Da bliebe immer noch die Möglichkeit, dass man als Einleitung oder Präambel klar macht, dass man mit dem gewählten Begriff beide Geschlechter meint.

Bei einer Artikelsammlung wie einer Zeitung oder Zeitschrift könnte man als Autor und Redaktion auch versuchen, eine Mischung von beiden Varianten zu präsentieren; also einen Teil Artikel mit "Entwickler" und einen Teil mit "Entwicklerin".
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