Thread Spendenkonto? (41 answers)
Opened by steinwolf at 2006-02-16 21:01

cbxk1xg
 2006-03-09 00:04
#89452 #89452
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Man, man, man... Das ufert ja ganz schön aus. Von dem ursprünglichen Thread ist ja nix mehr übrig geblieben. ;-)

Letztendlich habt Ihr alle teilweise recht. Eure Betrachtungsweisen sind nur sehr unterschiedlich. Der eine argumentiert als Gewerbetreibender (wie ich auch) und der andere eher als Privatperson.

Nun, leider heißt in Deutschland "recht haben" nicht gleich "Recht bekommen". Soviel zum allgemeinen Teil. - Ich hatte jahrelang so meine Probleme mit Rücklastschriften und ich ich könnte jedesmal ko*** wenn sowas passiert. (Besser als jede Diät.) Der Arbeitsaufwand ist enorm wenn man seine Forderung nicht gleich verkauft. Auf der anderen Seite gibt es immer wieder schwarze Schafe unter den Unternehmern die die Unwissenheit der Verbraucher schamlos ausnutzen. Aber auch hier gibt es Mittel und Wege aus dem Schlamassel herauszukommen.


Ein Beispiel aus der Praxis:
Vor etwa drei Jahren klingelte ein netter, junger Mann an meiner Tür. Ich öffnete in freudiger Erwartung auf ein Paket die Tür und der Kerl laberte mich zu: "Ich komme von der Firma xy... Welche Zeitungen lesen sie den gern? Musik-Magazine, Playboy, Computer-Magazine, etc. pp.?" Ich sagte ihm, daß ich kein Interesse an irgendwelchen Abos habe und wünschte ihm noch einen schönen Tag.

Etwa eine Woche später fand ich eine völlig zerquetschte Ausgabe eines bekannten Computermagazins in meinem Briefkasten. Auf dem Magazin war ein Aufkleber mit dem Namen meiner Firma, meinem Namen und meiner privaten Anschrift. Ich wunderte mich, blätterte ein wenig in dem Magazin und fragte mich warum mir der unbekannte Spender keine c't oder iX, sondern so ein pseudo intelligentes Blatt geschickt hat. Von nun an bekam ich gute 11 Monate eine Ausgabe dieses Magazins.

Irgendwann nervte mich der ständige Hang zum Altpapiercontainer und ich rief den Verlag an. Dort wollte man mir keine Auskunft erteilen und wies mein Anliegen zurück. Außerdem teilte man mit, daß angeblich jemand für mich dieses Magazin bestellt und auch sogar bezahlt hat. - Nun den...???

Nachdem viele Monde ins Land gingen entdeckte ich eine Abbuchung auf meinem Geschäftskonto von einem mir unbekannten "Geschäftspartner". Da ich, zwecks einer Kontaktaufnahme, die Anschrift des Abbuchers nicht ermitteln konnte, buchte ich das Geld einfach zurück. Nach knapp 14 Tagen bekam ich dann eine Mahnung inklusive saftiger Mahngebühren für die austehenden Zahlungen meines "Abonnements". Aha, dachte ich, ein Abonnement! Ich grübelte wann und wem ich denn eine Unterschrift unter irgendeinen Vertrag gesetzt haben könnte und kam, oh Wunder, zu keinem Ergebnis.

Also schrieb ich ein kurzes Fax an den Verlag von dem die Mahnung kam...
Quote
Sehr geehrte Damen und Herren,
Ich teile Ihnen hiermit erneut mit, daß ich niemals etwas aus Ihrem Hause bestellt habe. Dies betrifft insbesondere die Zeitschrift "yxz". Auch habe ich niemals einen Vertrag für ein Abonnement abgeschlossen.

Ich habe Ihnen bereits im Sommer letzten Jahres telefonisch mitgeteilt, daß ich die Zeitschrift "xyz" von Ihnen, in meinen Briefkasten zugestellt bekomme, diese aber niemals bestellt habe. Auch wies ich ausdrücklich darauf hin, daß ich diese Zeitschrift nicht mehr zugestellt bekommen will und für diese nicht bestellte Ware auch nicht bezahlen werde. Man sagte mir, daß jemand für mich dieses Magazin bestellt und angeblich auch bezahlt hat. Wer diese Person ist, wollte man mir aus Datenschutzgründen nicht mitteilen. Auch sagte man mir, daß sich dagegen bis zum Ablauf des Abonnements nichts unternehmen läßt Trotz meines Anrufes erhielt ich auch weiterhin dieses Magazin.

Da ich zu keinem Zeitpunkt etwas bestellt habe und auch nicht bestellen werde, weise ich Ihre Forderung zurück. Bitte nehmen Sie Abstand von der Zusendung weiterer, nicht bestellter Ware.

Um meinen Datenschutz zu gewährleisten, widerspreche ich hiermit einer Speicherung meiner Daten, gleich welcher Art und Form.



Ich habe bis heute (das ist nun schon gute zwei Jahre her) keine Antwort auf mein Fax erhalten. Mag sein, daß dies ein Einzelfall ist, dennoch halte ich ihn für halbwegs exemplarisch. So, und nun lese weiter in meinem O'Reilly Buch...

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