Wenn man die Seiten, die hlubenow hier so postet auch tatsächlich mal liest sieht man sofort, dass dort vor allem ganz allgemein über einen Sandkasten als Sicherheitskonzept gesprochen wird oder eine spezifische Sicherheitslücke diskutiert wird. Das einzige Dokument, das näher auf die Technik bei Java eingeht, erwähnt ganz explizit dass signierte Applets weitergehende lokale Zugriffsrechte erhalten können.

Ich verstehe daher nicht so ganz, warum hlubenow hartnäckig an seiner Vorstellung des vollkommen sicheren Sandkastens festhalten möchte. Die Illusion absoluter Sicherheit mag ja tröstlich sein, aber im Allgemeinen ist sie auch gefährlich ;-)

Mehr zum Thema, wie man mit erweiterten Zugriffsrechten aus einem Java-Applet heraus hantiert gibt es zum Beispiel hier:
http://www.coderanch.com/how-to/java/HowCanAnAppletReadFilesOnTheLocalFileSystem

Die erweiterten Rechte beschränken sich übrigens nicht nur darauf, lokale Dateien zu lesen, man kann auch beliebigen Binärcode in den Pluginprozess laden, der das Applet ausführt, Netzwerkverbindungen aufbauen, etc. Daher muss sich der Benutzer halt gut überlegen, ob er einem Applet tatsächlich diese Rechte geben möchte oder doch lieber auf "Abbrechen" klickt, wenn er gefragt wird, ob er dem Code vertraut.

Flash hat offenbar ein etwas anderes Sicherheitsmodell, bei dem der Benutzer für ein Applet, das erweiterte Zugriffsrechte benötigt, keine Blankovollmacht ausstellen muss sondern bei jeder priviligierten Aktion nachgefragt wird. Eine Anleitung zum Zugriff auf lokale Dateien gibt es zum Beispiel hier:
http://www.mikechambers.com/blog/2008/08/20/reading-and-writing-local-files-in-flash-player-10/