ich glaube, missionierung zeugt immer von unzufriedenheit. wer meint, er habe die absolut richtige sache gefunden und wäre nun vollkommen glücklich - wie kann der sich darüber aufregen, dass andere einen anderen weg gehen? wirkliches glück (als welches ich vollkommene zufriedenheit definiere) bedeutet, nach nichts mehr zu streben - das schließt ein, dass man nicht danach strebt, andere zu bekehren/missionieren/verbrennen/sonstwas.
wer bekehren will, das ist meine ganz persönlich ansicht und die erhebt natürlich keinen universalen gültigkeitsanspruch außerhalb meiner welt, der widerlegt damit sein postulat, den einzig richtigen weg gefunden zu haben.
der glaube ist privatsache und hat in der öffentlichkeit nichts zu suchen außer als eigenschaft eines menschen. er hat aber nichts dort zu suchen, wo es darum geht, über einen menschen zu urteilen, ihm etwas zu erlauben oder ihn sonstwie rechtlich von anderen zu unterscheiden. das ist meine vorstellung von religionsfreiheit. und die musste, mit den anderen freiheiten, die ich zu schätzen gelernt habe, nicht gegen den glauben, wohl aber gegen glaubensinstitutionen errungen werden. ich sehe mich da ganz pathetisch als liberaler und finde, dass ronnie es schön ausgedrückt hat: jedem seinen glauben, mir meine ruhe.
irgendwelche ausschlußbestrebungen, anfeindungen oder missionierungsversuche des glaubens wegen finden in mir einen gegner.

und wer will kann nun auf die demokratie schwören. muss ja nicht unbedingt die deutscher machart sein :)