keinesfalls sind die poster hier bildleser. einige vielleicht doch, keine ahnung, aber ich gehe mal nicht davon aus. das tut auch nichts zur sache, denn es sollte nur heißen, dass quantität in der beschäftigung damit nichts mit der qualität der sache / der relevanz des themas zu tun hat. alternativ biete ich das sog. sommerloch an, in dem sich die politik, die medien und auch sonst jeder, der etwas sagen möchte mit themen beschäftigen, die nicht der rede wert sind. dennoch sind alle hinterher - deiner theorie nach würde das die themen zu fundamentalen problemen erheben ... ich sehe das etwas anders.

toleranz ist für mich keine einstellung zu einer meinung, sondern das tolerieren von handlungen. meinungen stehen für mich außerhalb jeder gerichtbarkeit, eine meinung ist frei von allem. nur die handlung nicht, und handlungen zuzulassen, die man selbst nicht gutheißt, die einem selbst aber nicht schaden etc. pp., das nenne ich tolerant. das hat mit meinen oder mögen gar nichts zu tun. ich bin überzeugter liberaler und erkenne jeden menschen erstmal als vollwertig an und gestehe ihm zu, über sich und sein leben zu entscheiden. und wenn jemand sagt, er will kiffen, dann ist das seine entscheidung, egal, was ich davon halte. es schadet mir nicht, also steht mir meines erachtens kein eingreifen zu. ich kann denken, was ich will, aber nicht danach handeln, das gebietet mir meine überzeugung.

missionierung aus nächstenliebe halte ich für gefährlich, weil das eine erhöhung von sich selbst impliziert. man weiß, welchen weg man zu gehen hat. die gläubigen, die glauben und andere ungläubig lassen bleiben, sind mir recht. die, die versuchen, ihren glauben anderen aufzuzwingen, gehen mir auf den senkel und sind im allgemeinen die, die manch einen wie hus dann dazu bringen, die einfalt heilig zu sprechen, indem sie ihm auf erhöhter position in eine feurige angelegenheit hineinziehen. das ist genau der existentielle unterschied, ich sehe die anderen als gleichwertig an, der aus nächstenliebe missionierende als minderwertig.

ich bin ich, egal wo ich bin, aber meine privatangelegenheiten dürfen nicht im öffentlichen leben entscheidend sein, zum beispiel darf man mich nicht vom wahlrecht ausschließen, weil ich nicht katholisch bin oder mich von höheren politischen ämtern ausschließen, weil ich homo-/hetero- oder bisexuell bin. die demokratie muss die ungleichheit der menschen ignorieren und damit ist alles, was ich privat tue, für die demokratie nicht existent. und privat tue ich alles, was nur mich angeht, nur mich betrifft.