Wie läuft so ein Gespräch ab und wie bekommt man heraus, ob übertrieben wird oder nicht?
Stelle Fragen zu Dingen, die Dir für die Stelle wichtig erscheinen und auch Fragen zu Dingen, die Randgebiete der Arbeitsaufgabe beinhalten. Erstelle eine Stichwortliste, für Dich und nicht für den Kandidaten.
Zusätzlich zu den Fragen stelle zwischendurch weitere, auf die es keine Antwort geben kann. Das sind also Fragen zu Technologien, die es noch nicht gibt oder nicht geben kann. Wer Ahnung von der Sache hat, wird im Gespräch zu den Fragen sagen müssen, daß er davon noch nichts gehört hat, bzw. eine Gegenfrage stellen. Die Übertreiber fangen genau dann an, Geschichten zu erzählen. Schon eine solche Geschichte sollte für die Negativbewertung der Bewerbung reichen, wenn Du noch einmal gezielt nachgefragt hast.
Wenn ein Kandidat in Randgebieten, die Dir vielleicht wichtig sind, kein oder nur geringes Wissen hat, dann frage ihn danach, wie er es anstellt, dieses Wissen zu erreichen. Frage ihn danach, wie er es in der Vergangenheit gemacht hat. Die Entwicklung geht immer weiter. Dir nutzt keiner etwas, der nicht selbständig an der Erweitung seines Wissens arbeitet. Gerade wer in großen Konzernen gearbeitet hat, kann verwöhnt sein.
Es kann passieren, daß im Gespräch Fachbegriffe von Dir fallen, die der Kandidat nicht kennt. Baue die Fragen an anderer Stelle noch einmal ein, ohne den Begriff selbst zu nennen, einfach indem Du die Technologoie, o.ä. umschreibst. Vielleicht ist nur der Begriff beim Kandidaten nicht bekannt/verfügbar.
Ein unbezahlter! Probetag, so etwas sehe ich kritisch. Höchstwahrscheinlich würde ich dann vorsichtig, mir dann erst einmal mehr Informationen, vor allem zur Liquidität der Firma einholen. Beim Vertrag würde ich genauer auf Arbeitszeit und Entlohnung sowie vertraglichen Tricks dazu achten. Nur wenn die Firma großzügig die Erstattung von Neben-/Bewerbungskosten für diesen Tag anbietet, würde ich von echtem Interesse ausgehen.
Andererseits würde ich es positiv sehen, wenn bei Interesse das Bewerbungsgespräch ausgedehnt wird, der Kanditat in das Arbeitsumfeld geführt wird und mit weiteren Mitarbeitern sprechen kann.
Die Probezeit von 1/2 Jahr muß reichen, ansonsten kann man von schlechter Personalarbeit ausgehen.
24 Monate befristet heißt, daß die Firma bei Personalabbau nicht die schlechtesten Mitarbeiter verliert, sondern die neuen. Für gute Leute ist das demnach auch eher 2. Wahl.
Fest angestellt heißt noch lange nicht sicher. So eine Kündigungszeit ist auch sehr endlich.
24 Monate Probezeit ist ideal für Kandidaten, die erst einmal eine Arbeitstelle wollen und sich parallel um eine bessere bewerben.
Ich finde die Reihenfolge, die @esskar geschrieben hat wesentlich:
1. Klima
2. Arbeit
3. Gehalt
Dem kann ich nur zustimmen.\n\n
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