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Fragen für Interessenten im Vorstellungsgespräch (Seite 6)

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renee
 2006-04-21 16:50
#36833 #36833
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Deswegen schrieb ich "nicht nur... auch".

Wenn Du Dich schon gleich "daneben benimmst", dann wirst Du keine Chance haben. Und derjenige muss ins Gesamtkonzept des Unternehmens passen. Wenn jemand für eine Stelle in einem Team gesucht wird und den ganzen Tag intensiv mit dem Team zusammenarbeiten soll, dann kann ich keinen gebrauchen, der nur schlechte Stimmung reinbringt. Das schadet meinem Unternehmen.

Wenn ich jemanden für eine Stelle suche, bei der man meistens alleine ist, dann ist das widerum weniger wichtig. Wenn ich der Meinung bin, dass mir die Person extrem viel durch sein Wissen bringt, dann kann ich auch was um diese Person herumbauen. Das sind dann halt strategische Entscheidungen.

Mit Softskills meinte ich nicht "PowerPoint"-malen, sondern ein Sammelsurium von allem Möglichen.

Es muss immer ein gesundes Maß von allem da sein. Ein Unternehmen kann mit Extremtypen häufig nichts anfangen (außer das Unternehmen hat ein extremes "Konzept").

Wenn ich ein "Genie" nur als freien Mitarbeiter habe und nur seine Ideen kaufe, dann sind mir seine Softskills relativ schnuppe. Wenn mir jemand als "Genie" bekannt ist und ich diese Person unbedingt haben will, dann kann ich eine Infrastruktur um diese Person aufbauen. Auf vielen Gebieten sind die wirklich Guten über Unternehmensgrenzen hinweg bekannt (durch Publikationen, Fachvorträge, etc.). Wenn so jemand bei mir anklopft ist das eine ganz andere Situation als bei einem "normalen" Bewerber. Solche Leute haben häufig auch kein "normales" Einstellungsgespräch, weil deren fachliche Kompetenz bekannt ist.

Ich war in den vorangegangenen Posts davon ausgegangen, dass es sich um eine Stellenausschreibung handelt, auf die sich etliche bodenständige, durchschnittlich bekannte oder unbekannte Personen bewerben. Bei denen kann nur das Bewerbungsverfahren (Bewerbung, evtl. Eignungstest, Vorstellungsgespräch) entscheiden.

Ich persönlich bin kein allwissender Unternehmer und ich könnte es mir nicht leisten, einige Bewerber "auszuprobieren". Ich müsste nach den bisher von mir genannten Sachen entscheiden. Für Personaler ist das auch nicht immer eine leichte Entscheidung...
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Ronnie
 2006-04-21 17:12
#36834 #36834
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Hallo Renee,

mit deiner Aussage hast du sicherlich recht. Ich habe nur gerade an anderer Stelle eine noch etwas ausführlichere Diskussion darüber geführt, das man über Symptome statt über Ursachen spricht, wozu auch die Diskussion um Kompetenzen zählt (aber mit der Sichtrichtung Bildungspolitik). Das Fachkompetenz nicht alleine glückseligmachend ist, ist klar. Die Diskussion (nicht unbedingt hier) führt aber oft dazu, das man meint dies wäre ein zu vernachlässigender Faktor, was falsch ist. Eine Aufgaben- bzw. Stellenspezifische Differenzierung ist natürlich stets angebracht, bei der konkreten Betrachtung der einzelnen Situation.

Gruss,
Ronnie
bloonix
 2006-04-21 17:25
#36835 #36835
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HausmeisterIn
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Hallo zusammen,

ich finde xwolf's Fragen ziemlich in Ordnung! Immerhin wollte
er einen erfahrenen Perl-Programmierer und niemanden, dem
er die Grundlagen von Perl beibringen muss!

Bei vielen Fragen geht es nicht immer um 1000%ige Lösungen,
sondern darum, welche Lösungsansätze geboten werden oder
wie Fragen angegangen werden.

Ich selber versuche immer 2-3 Lösungsansätze - Ideen - zu
bieten, wenn ich eine Lösung nicht ziemlich genau weiß, denn
selbst die Linuxprofis mit LPI u. H. kennen nach einem Jahr
nicht mehr alle grep, sed und awk Optionen, aber sie kennen
die Befehle und wissen, wo sie nachlesen müssen.

Ein erfahrener Programmierer, der eine Antwort nicht weiß,
versucht zumindest etwas anderes anzubieten. Dann bleibt es
dem Auswerter überlassen, die Qualität der Antwort zu prüfen.

Die 3. Antwort hätte ich Beispielsweise nicht 1000%ig be-
antworten können. Aber ich hätte die RegEx komplett
auseinandergenommen und alles erklärt, was ich hätte erklären
können.

Ein erfahrener Programmierer kann soetwas und selbst einige
Anfänger sind so "pfiffig"!

Ausserdem hat kein Unternehmen - auch kein amerikanisches -
die Muße, 5 Bewerber 6 Monate lang zu testen, wenn in 3
Monaten schon ein Projekt begonnen werden soll und der
Bewerber für diese Planstelle ausgesucht wird!!

Greez,
opi\n\n

<!--EDIT|opi|1145626087-->
What is a good module? That's hard to say.
What is good code? That's also hard to say.
One man's Thing of Beauty is another's man's Evil Hack.
renee
 2006-04-21 17:34
#36836 #36836
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Ich bin im übrigen nicht der Meinung, dass Fachkompetenz ein zu vernachlässigender Faktor ist (ich weiß, dass Du mir das nicht unterstellt hast). Deswegen sagte ich auch, dass ich darauf achten muss, dass ich keine Bewerber "ausprobiere", sondern mir recht sicher sein muss.

Ich denke, dass es auch kein Allheilmittel für diese Fragen gibt.

Die spezialisierte Fachkompetenz darf etwas zurücktreten, wenn (und nur dann) der Bewerber eine grundkompetenz besitzt und im Unternehmen genügend Zeit und Rückhalt da ist, dass der Bewerber die Spezialisierung erlernen kann.

Eine Berufschule oder eine andere bildende Institution kann nicht auf alle Sachen eingehen, sonst würde die Ausbildung (bis zur IHK-Abschlussprüfung) ein Leben lang dauern.

Es ist ein schwieriges Gebiet, denn wo ziehe ich die Trennlinie. Da bedarf es guter Menschenkenntnis, Erfahrung und viel Glück...
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jan
 2006-04-21 17:37
#36837 #36837
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mh, wieso muss man denn immer 6 monate lang testen?

man kann den bewerber doch ganz einfach mal an ein problem ransetzen, mit dem er ein paar stunden verbringt. das sollte für ihn als bewerber nicht übermäßig "ausbeuterisch" sein und ich kann mir hinterher anschauen, was er gemacht hat, ob er das problem verstanden hat, wie er vorgegangen ist und, ob er eine lösung gefunden hat. da kann ja durchaus kreatives dabei herauskommen. und man ist nicht in dieser typischen prüfungssituation, sondern vielleicht schon eher da, wo man nachher auch als mitarbeiter sitzen würde.

im übrigen: wenn man sich mal anguckt, was unternehmen in assessmentcenter und co an geld reinstecken, könnte man die leute für das selbe geld sicher auch mal einen monat beschäftigen und gucken, ob sie das können, was man von ihnen erwartet. oder ob sie einfach nur rethorisch gut sind und schon im gespräch heraushören, welche antwort der andere haben will. dann steckt man sie in die verkaufsabteilung aber hält sie vom code fern.
renee
 2006-04-21 17:42
#36838 #36838
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[quote=jan,21.04.2006, 15:37]mh, wieso muss man denn immer 6 monate lang testen?[/quote]
War eine "Forderung" (besser: Vorschlag) in TbHoCne's Post...
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bloonix
 2006-04-21 17:43
#36839 #36839
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HausmeisterIn
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[quote=jan,21.04.2006, 15:37]mh, wieso muss man denn immer 6 monate lang testen?[/quote]
weil es standard ist und es vielleicht gesetzgebungen gibt,
die das in etwa regeln

bei ausbildungen ist die probezeit sogar nur 3 monate
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jan
 2006-04-21 17:47
#36840 #36840
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ah, mh. ach, kA. ich mein, wenn ich als unternehmer sage "wie sieht's aus, wollen sie nicht einfach mal einen probetag machen?" und der bewerber schätzt mich so ein, dass er meint, ich würde versuchen, ihn auszubeuten, dann fehlt ganz grundlegend das vertrauen.

und in einem tag kann er natürlich nicht in laufende projekte einsteigen, aber er kann herumlaufen, kann die leute kennenlernen, kann sich mit ihnen unterhalten und vielleicht bei sachen mitarbeiten. dann kann ich wiederum mit den leuten reden und die können das mit sicherheit im allgemeinen dann schon recht gut beantworten wenn sie sich mit ihm unterhalten haben. und die spannung ist raus, der bewerber ist nicht in einer prüfungssituation.

aber wozu eigentlich? hat denn niemand das peter prinzip gelesen (da war's doch drin, oder?), im speziellen das kapitel über die ideale stellenanzeige. wenn man zu viele leute bei einer postenvergabe sitzen hat, die nicht zum job passen, dann hat man offensichtlich seine stellenanzeige zu weit gefasst. ist ohnehin ein buch, dass jeder, der selbstständig arbeitet und eventuell sogar leute beschäftigt, gelesen haben sollte.
renee
 2006-04-21 17:54
#36841 #36841
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2003-08-04
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Ich kenne es nicht, aber es klingt schon logisch, dass es auch an der Stellenanzeige liegen kann. (Kannst Du mir mal die ISBN geben??)

Aber gerade in der heutigen Zeit stimmt das nicht unbedingt. Wenn ich das richtig mitbekomme, müssen ALGII-Empfänger doch relativ viele Bewerbungen schreiben - evtl. sogar in Berufsfremden Branchen, damit das Geld nicht gekürzt wird. Dann "muss" man sich auch mal dort bewerben, wo man sowieso keine Chance hat eingestellt zu werden.

Aber Stellenausschreibungen sind immer ein spannendes Thema. Gerade vor zwei Wochen (oder drei) habe ich mich mit der Projektleiterin unterhalten, mit der ich im Moment zusammenarbeite. Da gab es auch eine Diskussion, wie man eine Stellenausschreibung formulieren sollte. Wir sind uns bis jetzt noch nicht einig ;)
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GwenDragon
 2006-04-21 17:57
#36842 #36842
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2005-01-17
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Ist ein Probetag nicht üblich?
Was kann man an einem Tag, wenn jemand total neu ist, denn ausbeuten?
An nem Probetag wirste doch sowieso ein bisschen herumgeführt und darfst erst mal kennen lernen, wie was in der Firma läuft.

Aber ich bin auch schon länger nicht mehr angestellt gewesen ;)
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