Man kann mit so einem Tutorial wie Modern Perl z.b. schon einiges lernen.
Verlinkt ist es hier mit ein paar anderen: http://perl-tutorial.org/

Ich hab damals perl mit Programming Perl gelernt, kenne aber die neueste Auflage nicht.

TIMTOWTDI ist durchaus aktuell =)
Aber es gibt einfach ein paar Sachen, die sich durchgesetzt haben und sich als sinnvoll erweisen, speziell wenn man in einem Team arbeitet. Und wenn man seinen Code nach einem Jahr selbst noch verstehen will, ist man auch dann gut beraten, ein paar "Regeln" zu befolgen. In "Perl Best Practices" stehen einige gute Vorschläge drin, wobei das Buch betont, dass es keine Vorschriften sind, sondern dass man während des Lesens erstmal darüber nachdenkt, warum man etwas so oder so programmiert. Dadurch wird man auch selbst konsequenter, als wenn man einfach nur ein paar Regeln eingetrichtert bekommt. Kann ich also nur empfehlen.

Moin;

fast jedes Programmiererbuch, was Du kaufst, ist innerhalb von Sunden veraltet. Bei Perl ist das jedoch ein bischen anders. Das ist das, was MICH an Perl fasziniert!

So habe ich hier Perl-Bücher, die haben mehr als zehn Jahre aufm Buckel und sind immer noch aktuell. Des Weiteren faszinieren mich die Möglichkeiten, die es seit Perl 5.6.1 (Jahr 2001 !!!) gibt, und diese Möglichkeiten lassen sich auch heute noch so richtig ausreizen, insbesondere OOP.

Deprecated functions? Da muss ich echt nachdenken, was davon in Perl betroffen ist, in PHP z.B. ist das Alltag ;)
Es gibt beachtenswerte Unterschiede von 5.6 bis 5.16 -überschaubar, kommt drauf an, wo Du grade dranbist, z.B. hat sich in Hinsicht Unicode seit 2001 Einiges getan.

Und dann: CPAN! Einfach der Hammer! Nachdem Du cpan -i gedrückt hast, funktioniert alles auf Anhieb!

Klassenhierarchien? Genial, wo die .pm Dateien zu finden sind, einmal den lib-path gsetzt und alle weiteren Pfade ergeben sich von selbst, weil die im Klassennamen festgeschrieben sind; pfui PHP, pfui Java!

Voodo? Kannste auch mit Perl haben ;)

Datenbanken, DBI: Verschiedene Methoden liefern, richtig angewendet, gleich die zum Code passenden und zweckmäßigen Datenstrukturen. Beispielsweise eine Array-Referenz mit Hash-Referenzen als Listenelemente, mit den richtigen Alias'n im SQL-Statement kannste sowas ungebremst an HTML::Template übergeben.

Und sicher gibts noch mehr zu Raffen ;)

Schönes Wochenende!

Das man in Perl wie Kraut und Rüben programmieren kann ist seine größte stärke und seine größte schwäche. :-)

Mal eben schauen welche Dateien auf dem Server sind?

Weniger als 20 Zeilen und man hat was man will. Das ist aber kein Code den man weiter geben sollte. Völlig undokumentiert, keine Fehlerbehandlung, Globale Variablen, schlechter HTML-Parser und nach zwei Tagen muss man in die Dokus schauen um zu wissen was passiert.

Man kann aber auch ordentlich Programmieren:
more (13.9kb)

Wer weiß was er tut kann sehr schnell zu Lösungen kommen oder sehr dauerhafte Scripte schreiben. Wenn er nicht weiß was er tut kann viel Ärger und Arbeit für andere Produzieren.
Perl ist ein Werkzeugkasten. Wenn du mal eben einen Nagel in die Wand hauen willst, kannst du nach einem Hammer greifen oder nach einem Schraubenschlüssel. Es bleibt dir überlassen. Mit beiden bekommst du den Nagel in die Wand. :-)
Und es schadet auch nichts, das man einen Interpreter auf so ziemlich jedem Betriebssystem finden oder installieren kann.

Also, ich weiß jetzt nicht, ob das eine "Perl vs. Python"-Diskussion werden soll, die gibt's ja oft, ganz gut ist das Thema z.B. hier zusammengefaßt.
Ich persönlich möchte so wenig tippen wie möglich, wenn ich also die Semikola am Ende und die Sigils weglassen kann und statt "my @a = (1, 2, 3);" einfach "a = [1, 2, 3]" schreiben kann und das dann am Ende sogar noch wesentlich sauberer aussieht, ist das für mich schon ein erheblicher Vorteil (von Python). Umgekehrt haben die Semikola in Foren den Vorteil, daß auch Anfänger das Code-Gewusel leicht in einen Editor kopieren können; da bei Python-Code die Einrückungen zu beachten sind, scheitern daran sonst schon manche, und es kommen Nachfragen. Auch Einzeiler sind in Perl besser zu formulieren. Ansonsten merkst Du es ja selber schon: Trotz einiger Schwächen ist Perl irgendwie charmant. Und die Community zeichnet wegen des "TMTOWTDI" meist eine gewisse Toleranz und Freundlichkeit aus, was man nicht unterschätzen sollte.

Perl5 (mit seiner aufgesetzten objektorientierten Programmierung und "Array of Array") ist von sich aus nicht allzu modern, insofern ergibt "Modern Perl" jedenfalls für mich nicht allzuviel Sinn. Wenn man's wirklich modern haben wollte, müßte man schon auf Perl6 umsteigen, das aber eine ganz andere (und noch nicht ganz fertige) Sprache ist.
Wahrscheinlich ist das auch der Grund, warum auch ältere Bücher zu Perl5 noch gut benutzbar sind. Mein Lieblingsbuch ist ja "Laura Lemay - Perl in 21 Tagen", das ansprechender geschrieben ist als alle anderen Computerbücher, die ich jemals gelesen habe. Irgendwann hatte es der Verlag (soweit ich weiß, war es der Verlag selbst) in HTML-Form mal online-gestellt; und das Internet vergißt bekanntlich nichts ... ;)